Ein Computer, ein paar Controller und ein Routing, wo alles mit allem kann. Der «Soundwalker» ist Marc Jennys selbst entwickeltes elektronisches Musikinstrument. Ewige Beta-Version, permanente Evolution, regelmässige Überforderung, Machine-Love und Spassfaktor. Aus Umgebungsgeräuschen, Feedbacks und anderen Audioquellen entstehen damit Klangwelten am Rand vom Abgrund: knorzige Beats, struppige Pads, wabbernde Bässe, Flimmern, Fiepsen, Feinheit.
Gemeinsam mit dem Zürcher Elektronik-Soundkünstler Simon Grab und dem Berner Trompeter Werner Hasler präsentiert er improvisierte Live-Musik aus der Elektronik-Kiste. Ein No-Input-Setup bietet die Grundlage für Simon Grabs Soundwelt: Analoge Klicks, schneidige Feedbacks und warmes Rauschen kitzelt er aus seiner PULSE-Maschine, welche auf Audio-Feedback und selbstoszillierende Systeme aufbaut. Werner Hasler spielt Trompete, füttert damit den Computer und hat immer noch eine Hand frei, diesen Audio-Input klanglich zu formen. Sein luftiger Ton kontrastiert mit der digitalen Dichte, um dann wieder als vielschichtige Soundcloud in der Musik herum zu wabbern. Marc Jennys Soundwalker ist mit den beiden verkabelt und verarbeitet ihre Soundschnipsel in Echtzeit.
Allen drei gemeinsam ist eine hohe Affinität für das Unerwartete. Sie sind leidenschaftliche Improvisatoren, unermüdliche Forscher und verspielte Kindsköpfe. Eine explosive Mischung, die nur eins garantiert: Rohe, anarchische, hochgradig unberechenbare und durch und durch improvisierte elektronische Gegenwartsmusik.
Videokünstler Raphael Zürcher projiziert mit seinem Aqua-Lab unglaubliche Bildwelten in den Raum. Seine analogen Live-Visuals entstehen vor Ort in seinem Aquarium. Mit unterschiedlichen Materialien improvisiert und gestaltet Zürcher in einem fortlaufenden Prozess faszinierende Verläufe. Diese folgen ihrem eigenen Rhythmus und kontrastieren durch ihre langen Bögen die akustischen Klangwelten.