Dreimal Solo bringt drei spannende Musiker:innen der Schweizer Jazz-Szene an einem Abend zusammen. Anstatt zu vermischen, werden sie sich gegenübergestellt. Drei Konzerte, jeweils im Solo, machen die Qualitäten der einzelnen Künstler:innen im Vergleich erlebbar. Dabei geht es nicht um Konkurrenz, sondern um die gegenseitige Inspiration und einen Dialog, der über das singuläre Konzert hinausgeht. Besonders interessant ist dabei auch, dass hier eine junge Generation von Musiker:innen zusammen kommt, welche ausgerüstet mit einem soliden Handwerk aus Schweizer Musikhochschulen, gleichzeitig selbstbewusst und mit der nötigen Umsicht neue Wege gehen.
So wirkt Dominik Landolt als Gitarrist unter anderem beim umtriebigen Trio Heinz Herbert *mit, welches neben namhaften Jazzfestivals (London Jazzfestival, Unerhört Zürich, Jazzfest Berlin u.w.) sich gern von raveartigen Konzertsituationen in Industriebrachen inspirieren lässt.
Der Pianist Raphael Loher bewegt sich mit dem KALI Trio und mit Baumschule im Bereich der Minimal Music und des Post-Minimalismus, wobei er in seinem differenzierten Spiel mit polyrhythmischen Pattern, präpariertem Klavier und subtilen Klangverschiebungen arbeitet.
Martina Lussi gestaltet ihre Musik rund um den Akt des Hörens und arbeitet primär mit ihrer Stimme, sowie mit Fieldrecordings und synthetischen Klängen. Sie verbindet Elemente von Soundart, Hyperpop und Ambient Musik zu teils dystopisch rumorenden, teils feinstofflichen Soundscapes.
[text: Andrin Uetz]